Heute gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus, denn heute vor 80 Jahren wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Wir erinnern an die unzähligen Menschen, die durch
das menschenverachtende Regime ihr Leben verloren haben, die gehetzt, drangsaliert und gepeinigt wurden, die alles verloren. Es ist unsere Pflicht, dieses Gedenken wachzuhalten, gerade in Zeiten, in denen das Erinnern zu verblassen droht.
Wir als Grüne im Märkischen Kreis stellen uns insbesondere auch unserer politischen Verantwortung, damit sich die durch das Nazi-Regime verübten Gräueltaten niemals wiederholen.
Diese Verantwortung umfasst den Schutz der Menschenwürde und die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit. Es ist unerträglich, wenn Jüdinnen und Juden uns dieser Tage immer wieder
schildern, dass sie sich in der für sie bedrohlichsten Lage seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland fühlen und MitbürgerInnen Angst vor der Zukunft, vor Ausgrenzung und dem Verlust
ihrer Heimat hier in Deutschland haben müssen.
Es ist unsere Verantwortung heute und in Zukunft dafür zu sorgen, dass die Taten nicht vergessen werden, gerade weil wir jeden Tag sehen und hören, wie sich Hass und Hetze überall in Europa und auch in Deutschland wieder breitmachen und sich selbst Menschen mit hoher politischer Verantwortung nicht scheuen, öffentlich mit rechtsextremen Elementen zu liebäugeln und
christliche Ethik und Mitmenschlichkeit dabei mit Füßen treten.
Wir erachten es als außerordentlich wichtig, die Erinnerung gerade auch bei jungen Menschen wach zu halten. Annalena Baerbock betonte bei einem Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen die
Bedeutung der frühzeitigen Auseinandersetzung mit dem Holocaust im Bildungswesen: „Erinnerung ist der beste Schutz dafür, dass diese Geschichte sich nicht wiederholt.“
Viele Menschen in Deutschland gehen z.Zt. wie im letzten Jahr wieder auf die Straße und demonstrieren für unsere Demokratie. „Es ist fünf vor 1933“ ist auf vielen Plakaten zu lesen. Die
Warnsignale sind unübersehbar. Was in Österreich gerade passiert, ist auch hier möglich, wenn wir nicht wachsam sind. Aber wir haben noch die Wahl!
Doch Erinnern allein reicht nicht. Wir müssen auch die Zivilcourage aufbringen, jeden Tag für das Recht eines jeden Menschen auf ein friedliches und freies Leben einzustehen. Das bedeutet, nicht
wegzusehen, wenn Menschen diskriminiert oder ausgegrenzt werden. Es bedeutet, die Stimme zu erheben, wenn Demokratie und Menschenrechte angegriffen werden. Es bedeutet, sich aktiv für
eine Gesellschaft einzusetzen, die auf den Werten der Menschlichkeit, der Rechtsstaatlichkeit und der Vielfalt basiert. Es bedeutet, was Marcel Reif in seiner bewegenden Rede im Bundestag im
vergangenen Jahr anlässlich des heutigen Gedenktages so schlicht und doch so folgerichtig formuliert hat: „Sei ein Mensch. Nicht mehr und niemals weniger.“
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