Am 1. März 2025 fand die Kreismitgliederversammlung (KMV) der BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Märkischen Kreis statt. Mit 67 anwesenden Mitgliedern und Gästen war die Veranstaltung sehr gut besucht.
Besonders erfreulich war, dass viele Neumitglieder zum ersten Mal an einer KMV teilnahmen. Neben den Wahlen der Delegierten stand ein ausführlicher Austausch zur Bundestagswahl im Mittelpunkt. Zudem wurden zwei Anträge beraten und beschlossen.
Wahlen der Delegierten
Für die kommende Landesdelegiertenkonferenz (LDK) am 24. und 25. Mai in Köln wurde Marjan Eggers auf den Frauenplatz gewählt (33 von 65 Stimmen). Im offenen Wahlgang setzte sich Djamel Lounaouci in der Stichwahl gegen Olivier Held durch (34 von 65 Stimmen). Julia Decker wurde als einzige Kandidatin für einen weiteren Frauenplatz bestätigt (51 von 65 Stimmen).
Als Ersatzdelegierte für die LDK wurden Judith Köster, Peter Köhler, Nicole Reinshagen, Sascha Rupf, Sabine Welte und Detlef Jungmann bestimmt.
Für die Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) erhielt Jana Schrage das Mandat auf dem Frauenplatz (40 von 62 Stimmen). Marco Straßberger-Tamm wurde auf den offenen Platz gewählt (45 von 59 Stimmen). Als Ersatzdelegierte wurden Judith Köster, Sina Löschke, Katharine Trimpop, Sabine Welte und Tim Cibulski gewählt.
Analyse der Bundestagswahl mit Dr. Gregor Kaiser (MdL NRW)
Ein zentraler Punkt der Versammlung war die Analyse der Bundestagswahl. Dr. Gregor Kaiser, Landtagsabgeordneter der GRÜNEN NRW, bewertete den Wahlkampf von Marjan Eggers und Matthias Koch als gut geführt. Die Kampagne sei insgesamt erfolgreich gewesen, dennoch habe die Partei ein Fünftel ihrer Stimmen verloren. Dies liege vor allem daran, dass die Wähler*innen, die 2021 aufgrund der Klimathemen für die GRÜNEN gestimmt hatten, nicht gehalten werden konnten.
In der Ampelregierung seien viele grüne Anliegen umgesetzt worden, jedoch sei es nicht gelungen, diese Erfolge ausreichend zu kommunizieren. Für die Zukunft sei es essenziell, die ökologischen Leitplanken stärker in den Vordergrund zu stellen. Besonders besorgniserregend seien die hohen Wahlergebnisse der AfD. Gregor Kaiser betonte die Bedeutung vom direkten und persönlichen Austausch mit den BürgerInnen vor Ort.
Aus dem Plenum kam die Einschätzung, dass Emotionen die Wahl entscheidend geprägt hätten. Dennoch sei das Ergebnis von 11,7 Prozent das zweitbeste Bundestagswahlergebnis der GRÜNEN und damit eine solide Grundlage für die Zukunft. Es wurde betont, dass AfD-Wähler*innen oft aus Angst handelten, weshalb die Vorteile grüner Politik für diese Menschen gezielter herausgestellt werden müssten. Kritisiert wurde, dass nach den vergangenen beiden Wahlen keine ausführliche Wahlanalyse stattgefunden habe, was sich nun ändern müsse. Die Kommunalwahl sei der nächste wichtige Meilenstein, gefolgt von der Landtagswahl. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass Themen des ländlichen Raums, insbesondere die Landwirtschaft, eine größere Rolle spielen sollten, da die Partei oft als zu städtisch wahrgenommen werde.
Beschlossene Anträge
Ein bedeutendes Thema der KMV war der geplante Kalkabbau im Hönnetal. Mit dem beschlossenen Antrag fordert die Versammlung den Regionalrat auf, die aktuelle Planung zur Ausweitung der Abbauflächen zu stoppen und bereits vorgesehene Reserveflächen zu streichen. Stattdessen soll das Hönnetal als landesbedeutsamer Kulturlandschaftsbereich unter besonderen Schutz gestellt werden. Zudem wird eine unabhängige Überprüfung der wasserrechtlichen Genehmigung für die Vertiefung des Steinbruchs Asbeck gefordert. Langfristig sollen Alternativen zum Kalkabbau und sozialverträgliche Lösungen für die betroffenen Arbeitsplätze gefunden werden.
Mit einem weiteren Antrag wurde beschlossen, dass Kreismitgliederversammlungen mit Vorstandswahlen oder Listenwahlen künftig an einem zentralen Ort im Märkischen Kreis stattfinden sollen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass sowohl Mitglieder aus dem Nord- als auch aus dem Südkreis gleiche Anfahrtsbedingungen haben. Die große Nord-Süd-Ausdehnung des Kreises sowie die Sperrung der A 45 erschweren eine gleichberechtigte Teilnahme. Für andere Veranstaltungen wie Neujahrsempfänge oder thematische Versammlungen sollen weiterhin wechselnde Orte genutzt werden.
Fazit und Ausblick
Die Kreismitgliederversammlung war sowohl inhaltlich als auch organisatorisch ein voller Erfolg. Mit engagierten Diskussionen und klaren Beschlüssen wurden wichtige Weichen für die kommenden Monate gestellt. Nun gilt es, die Erkenntnisse aus der Wahlanalyse in die politische Arbeit einfließen zu lassen und sich intensiv auf die Kommunalwahl vorzubereiten. Die GRÜNEN im Märkischen Kreis haben dabei ein klares Ziel: eine starke und nachhaltige grüne Politik in der Region weiter voranzutreiben.
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